Freitag, 16. Dezember 2016

Gegen den Winterblues - Wärmende Kräuter im Winter

Wärme, Licht und gute Nerven – wärmende Kräuter im Winter

Die Farben des Herbstes weichen denen des Winters.

Eben noch das raschelnde Laub und die Farbenexplosion des Herbstwaldes – 
dann schon glitzernde Eiskristalle an den Fenstern der Kräuterschule, von der Sonne in Szene gesetzt.

 

 

















Die Sonne lässt jede Jahreszeit in einem ganz besonderen Licht erscheinen.




Wenn wir sie an trüben Tagen, bei Graupel, Schneeverwehungen und Dunkelheit vermissen und es uns an innerer Wärme fehlt, erinnern wir uns an unsere Pflanzenfreunde.


Lindenblüten, Johanniskraut, Zimt, Ingwer, Thymian sind geeignete Helfer bei Winterblues, um Bilder von Licht, Sonne, Wärme vor unser inneres Auge zu zaubern.

Aber auch Bitterstoffdrogen vermögen inneres Feuer zu entfachen.



Wenn die Nerven aber blank liegen? Es hilft nichts: Raus ins Freie, unter der Schneedecke nach Vogelmiere* suchen und in den Speiseplan aufnehmen! Oder wir halten uns an Mutterkraut**, von dem Erstaunliches berichtet wird. 


Mit Kräutern Freude schenken – genauso einfach wie schwer, aber auf jeden Fall eine der wirklichen Chancen auf unserem Planeten.



Herzlichst, Ihre
Hildegard Kita




 * Vogelmiere

Vogelmiere ist tryptophanhaltig.
Tryptophan wird zur Bildung von Serotonin (Stimmungsregulierend) und Melatonin (Schlaf-Wach-Rhythmus) benötigt.

 * Mutterkraut

Mutterkraut ist schmerzstillend und krampflösend. Lauten neuen Forschungen kann Mutterkraut sogar Nervenfasern regenerieren und bei Neuropathien helfen.

Empfehlungen: 


Sonntag, 10. Januar 2016

Der Kümmel von der Wiese ist Arzneipflanze des Jahres 2016

Carum carvi - Kümmel von der Wiese 


Ich sehe ihn noch vor mir:
Solch einen guten Gewürzkümmel hatte ich nie gehabt...

Es war ein heißer Sommertag mit gleißender Sonne, die ganze Wiese voller Kümmel mit reifen Früchten. Ohne weißes Gewand und weitkrempigem Sommerhut wäre das Ernten bei dieser Sommerhitze unmöglich gewesen. 


Carum carvi - Kümmel von der Wiese 
Mit breitem Korb wie ein Wagenrad, ausgelegt mit Leinentuch „schritt“ ich dahin und schüttelte die Dolden über dem Korb aus. Weit über 1 Pfund unvergleichlich aromatischen Kümmels konnte ich ernten, wie es in keinem Geschäft zu kaufen ist.

30 Jahre ist dies jetzt her, aber dieses Bild, den Geruch und Geschmack vergesse ich nie. Andere Pflanzen haben dann den Kümmel auf meiner Wiese verdrängt. Ob es daran lag, dass ich bei der Aussaat weder fluchte noch lästerte? Das solle – so kolportiert Paracelsus – das Wachstum des Kümmels besonders gut fördern.

Ich war jedenfalls froh gestimmt, sowohl beim Säen als auch beim Ernten. Genauso froh bin ich heute, wenn ich mir die heilkundliche Wirkung von Kümmel vergegenwärtige.

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Der heimische Wiesenkümmel ist eine der ältesten Arzneipflanzen


Jetzt ist wieder einmal Anlass, über den Kümmel zu sinnieren, ist er doch zur Arzneipflanze des Jahres 2016 gewählt worden.


Die einen lieben ihn. Die anderen hassen ihn, wenn er im Brot verbacken oder als Küchengewürz verwandt wird. Er macht Kohlsorten bekömmlicher.

Eins ist sicher, unser einheimischer Wiesenkümmel gehört zu den ältesten Arznei- und Gewürzpflanzen Europas, und er beinhaltet starke Ätherische Öle, die bei vielen Magen- und Darmproblemen helfen können. Darüber hinaus Flavonoide, Omega-3-Fettsäuren, Spuren von Cumarin, fungizide und antmikrobielle Stoffe.

Er ist also nicht nur ein Gewürz, sondern auch ein Naturheilmittel.


Ideale Bedingungen für den Kümmel sind Wiesen, die nur ein mal im Jahr gemäht werden

Gewürzfenchel - er blüht im Gegensatz zu Kümmel gelb
Schade, dass er auf bewirtschafteten Wiesen allenfalls in Einzelfällen an den Rändern zur Reife kommt. Kaum sind im Frühjahr 20 cm Grün zu sehen, wird die Wiese auch schon gemäht, und das 3 - 5 Mal in Folge. 

Diese intensive landwirtschaftliche Nutzung lässt dem Kümmel keine Chance.


Glücklich, wer Wiesen kennt, die nur 1 mal im Jahr gemäht werden und ideale Bedingungen für den Kümmel bieten: etwas Feuchtigkeit und Sonne satt. 



Im nächsten Beitrag gibt es Rezepte zur Selbsthilfe. Vom Massageöl bis zum traditionellen Kümmelschnaps gibt es viele Anwendungsmöglichkeiten.

Empfehlung: Mit Hildegard Kita im neuen Jahr durchstarten. Wie im letzten Jahr finden wieder die Kräuter-Power-Tage im Frühjahr mit Hildegard Kita statt. Die Termine stehen bereits fest, sind aber noch nicht veröffentlicht. Interesse? Kontaktieren Sie Hildegard Kita direkt über die Kräuterkunde-Webseite (hier klicken)!


kein Kümmel
Doldenblütler sind nicht immer leicht zu bestimmen - kein Kümmel